Frustriert. Verzweifelt. Entmutigt. Hat Gott mich vergessen? Hast du dir diese Frage auch schon einmal gestellt? Oder vielleicht hast du dieses Stadium bereits hinter dir gelassen und bist überzeugt davon, dass Gott dich vergessen hat. So ähnlich ging es mir im letzten Herbst. Was der Auslöser dafür war, kann ich gar nicht mehr sagen. Aber nach mehreren Wochen, kam ich immer mehr zu der Überzeugung, dass Gott mich vergessen hat. Es gab zwei Dinge, die ich mir von Herzen wünschte. Frustriert, verzweifelt, entmutigt und jetzt auch noch vergessen?! In dieser Zeit hatten wir in meiner Gemeinde gerade eine Serie über Heilung. Und so kam es, dass ich eines Sonntags weinend auf meinem Stuhl sass. Gerade war ich dabei, einen weiteren sinnlosen Versuch zu starten, die Tränenflut zu stoppen, die meine Mascara auf dem ganzen Gesicht verteilte und mich irgendwie noch mehr deprimierte. Und dann hat sich ein Mann neben mich gekniet, mir in die Augen geschaut und gesagt: „Gott hat dich nicht vergessen, keine Sekunde! Gott hat dich nicht vergessen!“ Das hat er einige Male wiederholt. Als ich nach Hause ging, konnte ich nicht aufhören über diesen Satz nachzudenken und wurde an folgenden Vers erinnert:
Kann auch eine Frau ihr Kindlein vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergässe, so will ich doch deiner nicht vergessen. Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; Jesaja 49,15-16a
Ich will dich nicht vergessen! Das ist es, was Jesus zu dir und mir sagt. Er vergisst dich nicht, auch dann nicht, wenn du dich so fühlst. Gott wusste ganz genau, was ich gebraucht habe. Und da verstand ich, wenn Gott einen wildfremden Mann, den ich noch nie zuvor gesehen habe und der mich gar nicht kennt, in meine Gemeinde schicken kann, um mir zu sagen, dass Gott mich nicht vergessen hat, dann kann er auch meine Herzenswünsche erfüllen. Und was für mich gilt, gilt auch für dich! Denn wenn Gott es für mich tut, dann tut er es auch für dich. Gott hat dich nicht vergessen, keine Sekunde!
Zähle die Tage meiner Flucht, / sammle meine Tränen in deinen Krug; ohne Zweifel, du zählst sie. Psalm 56,9
Jesus hat jede Träne gesehen, die du geweint hast. Du kannst dich jederzeit in die liebenden Arme Jesu flüchten und dich bei ihm ausweinen. Wirf die Last auf deinem Herzen auf ihn. Es ist völlig in Ordnung, Tränen zu vergiessen und Jesus zu sagen, wie wir uns wirklich fühlen. In den Psalmen sehen wir das immer wieder. Das Geheimnis liegt darin, dass wir nicht dort stehen bleiben. Viele Psalmen sprechen davon, wie entmutigt und verzweifelt der Schreiber sich fühlt, aber sie enden damit, dass er trotzdem an Gott festhält und seinen Blick erneut auf Gott ausrichtet. Das sollen wir auch tun. Lass Jesus teilhaben an dem was dich bedrückt. Mehr noch, gib es ihm ab und dann blicke hoffnungsvoll in die Zukunft. Halte dir die Wahrheit vor Augen und sprich sie aus. Auch dann, wenn du dich nicht danach fühlst. Du kannst völlig entmutigt und verzweifelt sein, aber dennoch aussprechen: „Gott hat mich nicht vergessen, keine Sekunde!“
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Psalm 23,4
Selbst im finsteren Tal ist Jesus bei dir. Du wirst nicht in diesem Tal bleiben. Er wird dafür sorgen, dass du auf der anderen Seite herauskommst und zwar stärker und besser als zuvor. Klammere dich an Jesus und lass ihn dich tragen, ermutigen, trösten und zum Sieg führen! Denn: Gott hat dich nicht vergessen, keine Sekunde!